Partnerschaftstreffen an symbolträchtigen Orten
Beurener Grundschüler und Freunde aus Hayange in Schengen und an der Friedenskapelle Perl
Die kleine luxemburgische Gemeinde Schengen im Dreiländereck an der Obermosel in Sichtweite des deutschen Perl und des französischen Apach ist weltbekannt, hat sie doch dem hier getroffenen Abkommen für die freie Bewegung der Bürger innerhalb Europas ihren Namen gegeben. Dieses Abkommen gilt mittlerweile in 32 europäischen Ländern und ermöglicht es zum Beispiel dem Autofahrer aus Stockholm nach Lissabon zu fahren, ohne einem einzigen Grenzbeamten zu begegnen. Im Dreiländereck selbst ist das grenzenlose Europa Alltag geworden, die gegenseitigen wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Beziehungen sind selbstverständlich.
Die Kinder der Französisch-AG der Grundschule Beuren/Hw. fuhren am Donnerstag, dem 28. Mai 15, nach Schengen, begleitet von Schulleiter Dietmar Knippel sowie den Lehrerinnen Ulrike Klar und Nathalie Sautier-Anders. Die Ecole Primaire Jean de La Fontaine aus Hayange, seit 18 Jahren Partnerschule, hatte nach Schengen eingeladen. Vor dem Europa-Museum begrüßten die Kinder zusammen mit Schulleiter Philippe Perrin, Deutschlehrerin Adeline de Col und Pascal Legout, Koordinator für den Deutschunterricht in Grundschulen des Département Moselle, ihre Freundinnen und Freunde. Philippe Perrin meinte: „Wir wollen mit euch den Bau Europas bewundern, und wir freuen uns über das Wiedersehen.“
Das Museum hatte für die Kinder einige Aufgaben vorbereitet, die in gemischten Gruppen auszuführen waren. So wurden Postkarten mit Motiven Europas bemalt und zahlreiche Quizfragen zu Geographie, Geschichte und Kultur beantwortet. Außerhalb des Museums sind einige Symbole zur europäischen Einigung zu sehen wie die Nationensäulen mit Sternen für alle Länder, das Monument des Schengener Abkommens oder zwei Teile der Berliner Mauer mit einem Bild von Michail Gorbatschow, der wesentlich dazu beigetragen hat, die Teilung Europas zu überwinden.
Nach dem gemeinsamen Mittagessen in Perl ging es, angeführt von Mitgliedern des Vogesen-Vereins, hinauf zur Friedenskapelle hoch über dem Ort. Das kleine Gotteshaus ist auf der deutsch-französischen Grenze erbaut. Es dient dem Gedenken an die vielen Toten aus der Region der zahlreichen Kriege der letzten 400 Jahre und mahnt zum friedlichen Zusammenleben. Schulleiter Perrin fasste die Bedeutung der Kapelle so zusammen: „Sie ruft das gemeinsame Leiden durch die Konflikte ins Gedächtnis, indem es die Namen der Opfer dieser abscheulichen Kriege vermischt.“ Die Kinder aus beiden Schulen hatten Tauben aus Papier ausgeschnitten und mit ihren Gedanken beschriftet, die zeigten, dass Friedenssehnsucht keine Frage des Alters ist.
Bei gemeinsamen Spielen „auf der Grenze“ war gut zu sehen, wie die Kinder sich im Laufe dieses harmonisch verlaufenen Tages näher gekommen waren. Umso schwerer fiel dann der Abschied.
Die Fotos zeigen folgende Programmpunkte und Begegnungsorte:
Begrüßung vor dem Europa-Museum in Schengen, Baum-Überreichung, der deutsche Stern an der Nationensäule, zwei Teile der Berliner Mauer, Monument des Schengener Abkommens, eine Hecke als E für Europa, Friedenssäule/ -pfahl, Schlossturm, Postkarten bemalen, Quizfragen beantworten, die Friedenskapelle, Gedenkstein für die Opfer der Kriege, Kapelle, Kapellmeisterspiel, Tauben mit Begriffen zum Frieden