Partnerschüler aus Beuren und Hayange zu Gast in Luxemburgs Altstadt (Bericht von Willi Seimetz)
Neues Projekt der Großregion fördert Begegnung finanziell
Am Donnerstag, dem 7. Juni 2018, fand eine weitere Begegnung der partnerschaftlich verbundenen Grundschulen Beuren/Hw. und Hayange/Lothringen statt. Rektor Dietmar Knippel sowie die Lehrerinnen Ulrike Klar und Nathalie Sautier-Anders hatten das Treffen zusammen mit ihren 27 Schülerinnen und Schülern organisiert und vorbereitet. Sie hießen ihre 21 Freundinnen und Freunde aus Hayange auf dem Platz Guillaume II willkommen, die von Schulleiter Philippe Perrier, Klassenlehrerin Martine Devaux und Pascale Legout, dem Koordinator für den Deutschunterricht im Département Moselle, begleitet wurden. Dann folgte eine zweistündige, auch für die Kinder hoch interessante und informative Führung in gemischten Gruppen durch die Altstadt. Das großherzogliche Schloss ist Sitz des Parlaments und wird für Staatsempfänge genutzt. Nach einem Gang durch die engen mittelalterlichen Gassen besuchten die Kinder die Kirche St. Michael. Sie ist die älteste Kirche der Stadt und ein Spiegelbild ihrer wechselvollen Geschichte, wurde sie doch im Lauf der Jahrhunderte mindestens fünfmal von niederländischen, französischen, spanischen, österreichischen und anderen Heeren zerstört, aber jedesmal wieder aufgebaut. In der Kathedrale bewunderten die Kinder die Madonna über dem Altar, die im Laufe des Jahres in 60 verschiedene Gewänder gehüllt wird. Im Jahre 963 erhielt Graf Siegfried von der Trierer Abtei St. Maximin einen Felsen, auf dem er eine kleine Burg errichtete, die Keimzelle der Stadt. Später wurde darunter mit dem Bau der Kasematten begonnen, die im 16. und 17. Jahrhundert auf insgesamt 23 Kilometer Länge ausgebaut wurden und zusammen mit starken oberirdischen Befestigungen Luxemburg zu einer Festungsstadt machten. Der Weg führte dann weiter über den „schönsten Balkon Europas“ mit Blick auf die Unterstadt und die Alzette zum Verfassungsplatz mit der „Goldenen Frau“, dem Mahnmal für drei schlimme Kriege.
Nach dem gemeinsamen Mittagessen stand noch der Aufenthalt auf einem Abenteuerspielplatz auf dem Programm, bevor es wieder galt, sich „Tschüss!“ und „Au revoir!“ bis zum nächsten Treffen zu sagen. Die beiden Schulen freuen sich über die starke finanzielle und ideelle Förderung dieses Treffens durch das neue Projekt „Sesam´GR“. Die Partner der Großregion, Lothringen, Luxemburg, Belgien, das Saarland und Rheinland-Pfalz haben es kürzlich begründet, „um den Jugendlichen von klein auf Schlüsselkompetenzen zu vermitteln, die es ermöglichen, in einer attraktiven und wettbewerbsfähigen grenzüberschreitenden Großregion zu leben, sich zu entfalten und zu arbeiten.“
Dazu wollen sie u. a. die mehrsprachigen Ausbildungsverläufe vom Kindergarten bis in die weiterführenden Schulen stärken und Projekte fördern, die die interkulturellen Kompetenzen der Jugendlichen weiterentwickeln. Die Schulpartnerschaft zwischen Beuren und Hayange passt genau in dieses Programm, verwirklicht sie doch seit langem die grenzüberschreitenden Schüleraktivitäten.